Subtypen
Fragmentelles Blackout:
- Häufigere Form des Blackouts
- Nur kleine Erinnerungslücken
- Erinnerung möglich, besonders mit Hilfe von Cues (Erzählung von Freunden, …)
- Seltener bemerkt
En-bloc blackout:
- Komplettes Vergessen eines bestimmten Ereignisses, an das man sich unter normalen Umständen erinnern könnte
Erklärungsansätze
Starker Alkoholkonsum:
- Reduziert Fähigkeiten, neue Informationen zu bilden und zu speichern
- Begünstigt schnelleres Vergessen (-> Fehlfunktionen im Hippocampus)
Alkohol bewirkt Unterbrechung der Gedächtnisformatierung, besonders in der Enkodierungsphase
Beeinträchtigt ist vor allem der Transfer von Informationen aus dem Kurzzeit- ins Langzeitgedächtnis: Transfer komplett unterbrochen = en bloc Blackout vs. nur partielle Ausfälle in der Enkodierung = fragmentelles Blackout
Langzeitpotentierung (LTP) = langandauernde Verstärkung der synaptischen Übertragung -> Wichtig für Lern- und Gedächtnisprozesse! LTP wird durch den N-Methyl-D-Aspartat (NMDA) Rezeptor in der Area CA1 im Hippocampus induziert. Alkohol inhibiert den N-Methyl-D-Aspartat (NMDA) Rezeptor direkt und indirekt durch die Potenzierung der γ-Aminobuttersäure A (GABAA) Rezeptortransmission. Damit wird die Bildung von Gedächtnisinhalten im Langzeitgedächtnis verhindert.
Quellen:
Hermens, D. F. , Lagopoulos, J. (2018): Binge drinking and the young brain: A Mini Review of the Neurobiological Underpinnings of Alcohol-Induced Blackout. Frontiers in Psychology, 9:12.
Jiménez, F. (2011). Alkohol: Filmriss nach übermaessigem Konsum. Forscher entschlüsseln Geheimnis des Blackouts. Die WELT.
Lee, H., Roh, S., Kim, D. J. (2009). Alcohol-Induced Blackout. International Journal of Environmental Research and Public Health, 6, 2783-2792.
Sweeney, D. F. (2011). Take blackouts seriously: Clinicians can tailor interventions to address this significant problem. Addiction Professional, 9(4), p.54(4).