• Ein Interview, in dem zu Beginn ein spezifischer Stimulus (Bild, Film, Experiment o.ä.) verwendet wird

Ein Fokusinterview ist ein Interview, zu dessen Beginn ein spezifischer Stimulus steht (Film, Bild, Text, Radiosendung, Ereignis, Experiment, …) und das darauf fokussiert, wie die Situation empfunden und wahrgenommen wurde. Ursprünglich wurde dieses Verfahren in Gruppeninterviews angewandt, um Medienrezeption zu erforschen.

Helfferich nennt zwei Traditionen von Fokusinterviews: das problemzentrierte Interview, in dem die Befragten mit dem Interviewer ein Problem ausarbeiten, und das Dilemma-Interview, in dem ein Dilemma vorgestellt wird (z.B. anhand einer Fallvignette) und mögliche Lösungen diskutiert werden sollen. In Fokusinterviews werden zunächst sehr offene und unstrukturierte Fragen gestellt, auf die weitere Nachfragen folgen können. Die Fragen sollen möglichst wenig direktiv sein, aber immer wieder auf den Fokus und das subjektive Erleben der Stimulussituation zurückführen.

Fokusinterviews haben den Vorteil, dass eine sehr zurückhaltende, nicht-direktive Gesprächsführung möglich ist, aber der Fokus dennoch auf sehr spezifische Informationen gelenkt werden kann.